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03/2025

Wie kann politische Teilhabe auch ohne Wahlrecht gelingen?
Dieser Frage widmete sich unsere zweiteilige Qualifizierungsmaßnahme im Mai 2025. Gemeinsam mit Andrea Dallek haben wir uns mit Konzepten wie Partizipation, Powersharing und Empowerment auseinandergesetzt. Im Fokus standen zudem konkrete Handlungsoptionen für Menschen ohne Wahlrecht, um gesellschaftlich und politisch wirksam zu sein. In interaktiven Formaten wie Gruppenarbeiten, Diskussionen und praxisnahen Übungen haben die Teilnehmenden Methoden zur Vernetzungsarbeit (wertschätzendes Interview, Beziehungsgespräch, Paternoster) und Projektentwicklung (Zukunftswerkstatt, Projektplanung „light“, ECO-Mapping, Stadtteilspaziergang) ausprobiert und konnten darauf aufbauend eigene Strategien zur Teilhabe entwickeln und ihre Handlungskompetenz stärken. Auch der kollegiale Austausch war ein wichtiger Bestandteil und wurde sehr positiv aufgenommen. Wir bedanken uns herzlich bei Andrea für den inspirierenden Input und bei allen Teilnehmenden für das engagierte Mitwirken!

Alle, die gern mehr über diese Methoden erfahren möchten, können auf den Leitfaden zu diesem Workshop gespannt sein, den wir schnellstmöglich zur Verfügung stellen werden.

Am vergangenen Wochenende ist das LaNeMo SH Projektteam zu einer zweitägigen Klausurtagung zusammen gekommen. In intensiven und produktiven Arbeitsphasen haben wir uns sowohl Zeit für die Entwicklung einer gemeinsamen Vision für die zukünftige Ausrichtung des Netzwerks genommen als auch konkrete nächste Schritte für das kommende Jahr geplant. Unterstützt wurden wir dabei von Carla Dethleffsen vom IMAP Institut, die den Workshop im Rahmen der Vamos-Verbandsakademie mit großer Fachkompetenz und viel Feingefühl begleitet hat. Durch eine gelungene Mischung aus Reflexion, Austausch und strategischer Planung konnten wir als Team gestärkt aus dem Wochenende hervorgehen – motiviert und gut vorbereitet auf die kommenden Aufgaben.

 

Der Afrodeutsche Verein in SH – Partner im LaNeMo SH-Projekt – ging als Teil eines großen Bündnisses am 3. Mai 2025 auf die Straße: Anlass war der gewaltsame Tod des 21-jährigen Lorenz A., der am 20. April 2025 durch Polizeischüsse in Oldenburg ums Leben kam. „Lorenz war ein junger Schwarzer Mensch voller Leben, Träume und Perspektiven. Sein gewaltsamer Tod durch Polizeischüsse von hinten darf nicht folgenlos bleiben. Wir haben seine Geschichte sichtbar gemacht: laut, unbequem, gemeinsam.“, äußerte sich das Bündnis zu den Geschehnisse. Durch die Demonstration und den wenige Tage später stattfindenden Gedenktag für Lorenz A. schuf das Bündnis Raum und Sichtbarkeit für kollektive Trauer, Wut und Solidarität. Gleichzeitig forderten sie u.a. eine lückenlose Untersuchung des Vorfalls, eine unabhängige, wissenschaftliche Untersuchung zu strukturellem Rassismus bei der Polizei – inkl. klarer Handlungsansätze und interkulturelle Kompetenztrainings sowie Antirassismus-Fortbildungen als Pflicht in der Polizeiausbildung. Dies ist kein tragischer Einzelfall. Es ist das sichtbare Resultat eines strukturellen Problems.“

Wüstenblumen – Teilhabe für Zugewanderte im Kreis Rendsburg-Eckernförde e.V. erzählt Geschichten vom Ankommen in Deutschland – aus der Sicht von Migrant*innen. Es sind Berichte über rassistische Angriffe sowie sprachliche und kulturelle Missverständnisse. Wir laden die Leser*innen ein, die Welt für einen Moment durch unsere Augen zu sehen.

Wir beginnen mit der Geschichte von Muhammad:

Egal, wohin ich gehe, ich habe Angst, dass jemand mich fragt: „Wie heißt du?" Das war mein Gefühl vor drei Jahren als ich nach Deutschland kam. Ich war der Elefant im Raum. Das Adjektiv „unauffällig" schien für mich nicht zu gelten. Eigentlich bin ich immer noch der Elefant im Raum. Eines Tages erzählte ich meinem Vater von meinen Ängsten…  Hier weiterlesen.

Mit Reem Alabali-Radovan stellt das Kabinett von Bundeskanzler Friedrich Merz lediglich eine Ministerin mit Migrationsgeschichte – sie bleibt damit die einzige Stimme mit eigener Einwanderungserfahrung auf dieser Regierungsebene. In einem Land, in dem etwa jede vierte Person eine Einwanderungsgeschichte hat, ist das ein beunruhigendes Signal.

Auch der DaMOst e.V. mahnt deutlich auf Instagram:
Herr Merz, Vielfalt ist Realität – und unsere größte Stärke. In einem Deutschland, in dem rund jede vierte Person eine Einwanderungsgeschichte hat, darf diese Realität nicht ignoriert werden. Wer Vielfalt im höchsten Regierungsgremium unsichtbar macht, schwächt das Vertrauen in unsere Demokratie und sendet ein fatales Signal an Millionen Menschen, die dazugehören. Unsichtbarkeit ist keine Option!“. „Dass im neuen Kabinett [auf Seiten der CDU/CSU] keine einzige Person mit Migrationsgeschichte vertreten ist, ist ein schmerzhafter Rückschritt für all jene, die unser Land täglich mitgestalten und bereichern. Es ist ein klares Zeichen mangelnder Wertschätzung und fehlender Anerkennung.“ so Dr. Rubén Cárdenas, Vorstandsvorsitzender des DaMOst e.V.

Der Bundesverband NeMO schließt sich mit seinem StatementMigrationspolitik der neuen Bundesregierung: Wir schauen genau hin!“ dieser Meinung an und stellt klar „Wie bereits 2021 zur Bildung der Ampel-Koalition werden wir auch für die neue Bundesregierung Prüfsteine für die ersten 100 Tage vorlegen.“

Als LaNeMo S-H stehen wir hinter diesen Stimmen: Teilhabe braucht Repräsentanz – auch oder vor allem auf höchster politischer Ebene.

 

 

Neue Regierung verzichtet auf Antiziganismus-Beauftragten

Die neue Bundesregierung hat entschieden, die Stelle des Beauftragten für den Kampf gegen Antiziganismus nicht neu zu besetzen. Damit wird ein wichtiges Amt für den Schutz und die Rechte von Sinti und Roma in Deutschland de facto abgeschafft. Der ehemalige Amtsinhaber Mehmet Daimagüler spricht von einem Schlag ins Gesicht für die Community.

Auch aus Schleswig-Holstein kommt deutliche Kritik:
Kelly Laubinger, Geschäftsführerin der Sinti-Union Schleswig-Holstein, nennt die Entscheidung einen politischen Skandal und einen Offenbarungseidder Bundesregierung. Sie verweist auf die historische Verantwortung Deutschlands und auf die anhaltende Diskriminierung von Sinti und Roma, die durch solche Entscheidungen weiter ignoriert werde.

Der Verband Deutscher Sinti & Roma - Landesverband Schleswig-Holstein bringt es bei Instagram auf den Punkt: „Antiziganismus ist Realität. Die Abschaffung des Amtes ist ein fatales Zeichen – gegen die Betroffenen, gegen die Erinnerung und gegen die Verantwortung, die Deutschland trägt.“

LaNeMo SH schließt sich den Forderungen nach Erhalt, Neubesetzung und politischer Stärkung des Amtes an. Rassismus gegen Sinti und Roma darf nicht aus dem Fokus verschwinden – Erinnerung, Verantwortung und Sichtbarkeit sind unverzichtbar.

Aufruf des Deutsch-Ukrainischen Vereins in Schleswig-Holstein „Rozmova“ e.V. zur Suche von Untermietern

 

Viele gemeinnützige Initiativen kennen das Problem: fehlende Räume und kaum Mittel für Mieten. Der Deutsch-Ukrainische Verein „Rozmova“ e.V. möchte hier unterstützen und stellt ab dem 01. Juli 2025 in Kiel (Sophienblatt 88–90, 4. Etage) mehrere Büros und zwei Multifunktionsräume zu fairen Konditionen zur Verfügung.

 

Wenn bei Euch Interesse besteht, meldet Euch zwecks Details gerne schriftlich unter info@rozmova-sh.de oder telefonisch (Mo-Fr 10-18) bei Oleg Pavlov unter der 0157 50308674.

 

 

SAVE THE DATE: Fachtag Allyship“ am 8. September 2025

 

Wie kann Zivilcourage im Alltag praktisch gelebt werden – für alle, ob betroffen oder solidarisch? Gemeinsam mit dem Büro der Landesbeauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen Schleswig-Holstein laden wir am Montag, 8. September 2025 (10–17 Uhr) zum Fachtag „Allyship“ ein.

 

Um den Tag bestmöglich an Euren Bedürfnissen auszurichten, bitten wir um Eure Teilnahme an einer kurzen Umfrage (drei Fragen):

 

👉 Zur Umfrage

 

Wir freuen uns auf Eure Rückmeldungen und Eure Teilnahme!

 

 

In eigener Sache:

 

Wir freuen uns mitteilen zu können, dass die nächste Netzwerkkonferenz von LaNeMo SH am 26.09.2025 in Flensburg stattfinden wird! Die Einladung mit weiteren Details folgt in Kürze.

 

Wir möchten euch auch noch einmal auf unsere Karte der Migrant*innenorganisationen in Schleswig-Holstein aufmerksam machen. Nach ein paar technischen Schwierigkeiten könnt ihr euren Verein dort nun registrieren und damit sichtbar machen! Das Ziel ist es, so viele Vereine wie möglich dort zu zeigen - damit eure Organisation und eure wertvolle Arbeit die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen! Hier könnt ihr euch mit eurem Verein registrieren.

 

 

Übrigens! Unseren LaNeMo-SH Flyer gibt es digital jetzt auf vielen verschiedenen Sprachen. Schaut doch mal hier!

 

Eure LaNeMo-Netzwerkkoordination

Dr. Elisabeth Kirndörfer und Ivan Terre (Der Paritätische SH),
Liza Hagemann (Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V.)

Wenn Sie diese E-Mail (an: rahlf@paritaet-sh.org) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.
PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein e. V.
Zum Brook 4
24143 Kiel
Deutschland

043156020
info@paritaet-sh.org
www.paritaet-sh.org
CEO: Michael Saitner
Register: Amtgericht Kiel